Abflug Berlin, November 2016, Tegel 12:05, Zwischenstop in Helsinki -
Weiterflug 17:25 nach Tokyo, Ankunft 10:10 - Umsteigen zum Inlandflug nach
Fukuoka, Ankunft 15:45. Insgesamt 21h
1. Tag
Am Flughafen erwarteten mich bereits Herr Yasutake vom Büro
für Landwirtschaft, Fukuoka Präfektur, und Herr Namba, Chief JETRO Fukuoka.
Nach einem herzlichen Willkommen sind wir zum CheckIn ins Hotel Nishitetsu
Fukuoka gefahren. Daran schloss sich eine kleine Tour durch die Innenstadt an.
Im Anschluss ein Besuch im Büro der JETRO Fukuoka, wo sich
Frau Hayashi, stellvertretende Direktorin JETRO Fukuoka, und Herr Saito,
Generaldirektor der Kyushu-Okinawa Region, vorstellten.
Anschließend begleitete uns Herr Saito zum Abendessen, wo
wir Herrn Matsuzaki vom Büro für Landwirtschaft Fukuoka trafen. Hier fand der
erste Gedankenaustausch zu den Erwartungen der Tour statt.
Der Abend endete sehr angenehm gegen 20 Uhr. Gern
wäre ich noch etwas in der Stadt spazieren gegangen, was meine Müdigkeit nach
dem langen Flug leider verhinderte.
2. Tag
Gegen 9:00 Uhr trafen Herr Namba, Herr Yasutake, Herr
Matsuzaki sowie Herr Nakatsuchi von Kushu Landwirtschaftshandel Co. Ltd. und
Frau Oda, Dolmetscherin, ein. Zusammen fuhren wir nach Yame.
Leider ereignete sich an diesem Morgen in Fukuoka, nur etwa
2 km entfernt, ein sehr tragischer Unfall. Ein cirka 100 Meter im Durchmesser
großer Krater riss die Straße auf, was uns zum Glück unberührt ließ aber uns
dennoch schockierte.
Yame
In Yame angekommen, führte uns der erste Weg zum Büro der
Präfekturverwaltung, wo sich Herr Sugi, Büro für Landwirtschaft Fukuoka, Herr
Shimado und Herr Nitabaru zu uns gesellten.
Gemeinsam fuhren wir zum Teefeld von Herrn Kuna, der uns
erläuterte, wie er sein Teefeld, welches vorwiegend zur Produktion von Gyokuko
bestimmt ist, bewirtschaftet und welche Erträge er damit erwirtschaftet. Sein
Gyokuro hat in 16 Jahren 15 Mal den 1. Preis des japanischen Teewettbewerbs
gewonnen.
Nach dem Besuch des Teefeldes führte uns der Weg zum
Reiganji Tempel, der von dem Mönch und Zenmeister, Shuzui Zenji, gegründet
wurde, der die ersten Teesamen aus China nach Japan brachte und damit den
Teeanbau in Japan im Jahre 1423 begründete.
Nach der Begrüßung von Herrn Takashi, Ingenieur für
Teeanbau, und Herrn Matsuo, dem Nachkommen des ersten Teefarmers im Jahre 1423
in Yame, welcher noch immer als Teefarmer in der 34. Generation die Tradition
aufrecht erhält, konnten wir einer beeindruckenden Zeremonie des Tempels durch
den ansässigen Mönch beiwohnen. An diese Zeremonie schloss sich ein
interessanter Vortrag von Herrn Matsuo an, in dem er die Historie seiner
Familie und des Teeanbaus in Yame erläuterte.
In einem sehr traditionellen Haus in Yame wurde ein
wunderbares Mittagessen eingenommen, was die ehrwürdige Atmosphäre der
japanischen Kultur und Gastfreundschaft auf wunderbarste Weise widerspiegelte.
Anschließend fuhren wir zum Zentrum für traditionelle
Handarbeit in Yame, wo wir von Herrn Makiguchi begrüßt wurden. Mir wurde die
Ehre zuteil, mit eigenen Händen auf traditionelle Weise vier Postkarten aus
Japanpapier herzustellen. Im Anschluss wurden wir mit einem erklärenden
Rundgang durch das Zentrum beehrt.
Nach dem CheckIn im Yame Gree Hotel fuhren wir zum
Abendessen und informativen Austausch in die Altstadt in ein ehemaliges
Papierlagerhaus, welches nun als Restaurant fungiert. Zu diesem Abendessen
gesellten sich Herr Hajime, Herr Nonaka und weitere Herren hinzu, so dass es
eine interessante Runde von 12 anwesenden Vertretern der Wirtschaft und deren
Organisationen gab. Durch den Abend führte Herr Matsusaki. Beginnend mit einer
Vorstellungsrunde wurde mir ein Einblick in die einzelnen Aufgaben der
anwesenden Personen gewährt. Außerdem gab es interessante Fragen der Anwesenden
über die deutsche Kultur und das Interesse der Deutschen an japanischem Tee.
3. Tag
Start war um 10:00 Uhr, beginnend mit dem Besuch einer
JA-Teefabrik, wo uns Herr Nagahatsu, Chief der Firma, und Herr Umeno, der
Firmenleiter, empfingen. In einer kurzen Runde erläuterte Herr Umeno die
Aufgaben und Ziele der JA-Organisation und der Teefabrik. Im Anschluss
besichtigten wir die Teefabrik, angefangen von der Anlieferung des Tees über
den Prozess des Selektierens und des Fineshings bis hin zum Verpacken und
Versenden.
Nach der Besichtigung der Fabrik und einem kurzen
Mittagessen begleiteten uns Herr Nagahatsu und Herr Umeno zu einem Teefeld,
welches im Gegensatz zu dem des Vortages zum Einen eher modernere Methoden der
Ernte benutzt und zum Anderen teilweise nach EU Standards bewirtschaftet wird.
Der Farmer erläuterte die Probleme, die mit diesem Standard einhergehen im
Gegensatz zu dem größeren Teil der Felder, der nach japanischem Standard
bewirtschaftet wird. Er machte aber auch deutlich, dass es nicht problematisch
sein würde, einen größeren Teil seiner zu bewirtschaftenden Fläche zur
Bewirtschaftung nach EU-Standard bereitzustellen.
Zum Abschluss des Tages fand ein weiteres Treffen in großer Runde statt; anwesend waren neben den genannten Personen des Büros für Landwirtschaft der Fukuoka Präfektur, Mitarbeiter der JETRO Fukuoka Präfektur, die Leiter der JA-Fabrik, sowie Teefarmer. Es gab als erstes Fragen zu meinen Eindrücken des bisher Erlebten und einen Gedankenaustausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Sichtweise und der Nutzung von Grünem Tee in Deutschland und Japan, sowie die Einschätzung des Preisniveaus, welches ich ansetzen würde, um Tee nach Deutschland zu importieren.
Zum Abschluss des Tages fand ein weiteres Treffen in großer Runde statt; anwesend waren neben den genannten Personen des Büros für Landwirtschaft der Fukuoka Präfektur, Mitarbeiter der JETRO Fukuoka Präfektur, die Leiter der JA-Fabrik, sowie Teefarmer. Es gab als erstes Fragen zu meinen Eindrücken des bisher Erlebten und einen Gedankenaustausch über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Sichtweise und der Nutzung von Grünem Tee in Deutschland und Japan, sowie die Einschätzung des Preisniveaus, welches ich ansetzen würde, um Tee nach Deutschland zu importieren.
Bild 2x
Nach ca. 2 Stunden wurde die Runde mit den besten Wünschen
für eine gute Zusammenarbeit und einer Handvoll prämiierter Teeproben der JA
Fabrik aufgelöst.
Herr Nakatsuchi und Herr Sugi begleiteten mich zu einem in
den Bergen gelegenen Hotel, in dem ich den Abend in einem Onsen ausklingen
lassen konnte.
4. Tag
Der Morgen begann mit einem wiederholten Bad im warmen
Becken; um 9:50 Uhr wurden wir abgeholt und fuhren zur Teefabrik Hoshino
Seichaen Co., Ltd.
Herr Sakada stellte uns die Inhaber, Herrn Yamaguchi Senior
und Herrn Yamaguchi Junior, vor.
Nach einem Video zum Produktionsablauf und der Geschichte
der Firma schloss sich eine Besichtigung der Fabrik an, wobei wir von der
Grünteeproduktion über die Herstellung von Matcha bis zum Verpacken in alle
Bereiche geführt wurden. Der Rundgang endete mit einer Verkostung und einem
kleinen Austausch über das Gesehene und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Ein kurzes Mittagessen stellte den Übergang zum nächsten
Programmpunkt dar, der da war, die Teefabrik Koga zu besuchen.
Herr Koga empfing uns sehr freundlich und offenherzig mit
einer Schale Sencha und nutzte die Zeit, um eine kurze Einführung in den
Produktionsablauf und die Philosophie seiner Firma zu geben; unterstützt wurde
er dabei von seiner Tochter.
Die Besichtigung der Fabrik war sehr beeindruckend und intensiv. Im Anschluss gab es eine Gesprächsrunde. Besonders interessant für mich war der Umstand, dass Herr Koga Biotees mit EU-Zertifikat produziert, da mein Fokus auf Biotees liegt und diese für mich leicht zu importieren sind.
Mit dem Ende des Besuches
der Firma Koga war auch das Ende meiner Tour erreicht. Wir fuhren wieder nach
Fukuoka, wo ich mein Hotel bezog und im Anschluss mit den Herren Nakatsuchi,
Sugi und Yasutake zu Abend aß.
Am letzten Tag, dem 11.11.2016, begleiteten mich
die Herren Nakatsuchi, Sugi und Yasutake und Herr Namba zum Flughafen und
verabschiedeten mich herzlich.